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Binaurale Beats

Binaurale Beats

Binaurale Beats (gelegentlich auch als "Binaurale Frequenzen" bezeichnet) werden erzeugt, indem zwei Töne mit unterschiedlichen Frequenzen zusammengemischt werden.

Die Differenz zwischen diesen beiden Frequenzen erzeugt eine stehende Welle, die vom Gehirn wahrgenommen und herausgefiltert wird. So können Frequenzen in der Bandbreite psychoaktiver Frequenzen erzeugt werden, die dann entsprechend stimulierend auf das Gehirn wirken.

Am konkreten Beispiel könnte das so aussehen: Man mischt einen Ton mit einer Frequenz von 240 Hz mit einem Ton mit einer Fequenz von 250 Hz zusammen. In der Kombination entsteht eine stehende Welle mit der Frequenz der Differenz der beiden Töne (250 Hz - 240 Hz = 10 Hz). Diese Frequenz geht in Resonanz mit gängigen Gehirnwellen und stimuliert eine verstärkte Erzeugung dieser Wellen (und typischer Reaktionen auf das Vorhandensein dieser Frequenz wie Ruhe, Aufmerksamkeit, Konzentration etc.) im Gehirn.

Bei Binauralen Beats werden die Frequenzen (im Gegensatz zu Monauralen Beats) die beiden Ausgangsfrequenzen jeweils einem Ohr dargeboten - also bezogen auf obiges Beispiel die 240 Hz auf das linke Ohr und die 250 Hz auf das rechte Ohr (oder natürlich umgekehrt). Das Gehirn filtert dann (theoretisch!) die Differenz-Frequenz im Hörzentrum heraus - dies ist lt. Gehirnforschern aber nicht immer wirklich gewährleistet, weshalb Binaurale Beats tatsächlich von Entrainment-Profis eher kritisch gesehen werden.

Im Folgenden eine Übersicht, wo die kritischen Aspekte bei Binauralen Beats liegen:

Kritische Betrachtung Binauraler Beats

Binaurale Beats sind in der "Mentalszene" zwar recht bekannt und es gibt eine große Zahl an CDs mit Binauralen Beats oder Musik, die mit Binauralen Beats angereichert wurde, tatsächlich sind sie aber nicht wirklich die leistungsfähigste Variante, psychoaktive Frequenzen zu transportieren.

  • Gehirnforschen um den "Mindmachine-Papst" Dave Siever (der schon sehr viel zur Erforschung psychoaktiver Frequenzen und ihrer Wirkung beigetragen hat) stellten bei EEG-Messungen der Entrainment-Wirkung Binauraler Beats fest, dass die tatsächliche Wirkung der Zielfrequenz (also im obigen Bsp. die 10 Hz) kaum messbar ist! Grund hierfür ist laut Neurologen die Fehlannahme, dass das Gehör tatsächlich die Differenzfrequenz herausfiltern kann. Dies würde voraussetzen, dass die Frequenzen wirklich optimal im Hörzentrum ankommen und verarbeitet werden - tatsächlich gibt es im Gehör aber einen gewissen Versatz in der Verarbeitung akustischer Signale (stärkeres Ohr / schwächeres Ohr / unterschiedliche Signalwege / linke und rechte Hemisphere), was ansich schon zu einer Verschiebung der "herausgefilterten" Frequenz führen würde. Darüber hinaus trifft die Annahme, dass das Hörzentrum in der Lage ist, aus zwei in unterschiedlichen Ohren wahrgenommenen Frequenzen eine stabile stehende Welle herauszufiltern und diese Welle dann auch noch so weiterzuverarbeiten, dass im Gehirn eine vermehrte Aktivität in diesem Bereich vorkommt, vermutlich einfach nicht zu.

  • Anwender Binauraler Beats entgegen häufig "Aber ich spüre doch ganz deutlich, dass Binaurale Beats eine Wirkung auf mich haben!". Das ist auch richtig - asynchrone Frequenzen wirken allgemein dissoziierend (d.h. Bewusstseinsmindernd / "benebelnd", was zu einem Trance-Gefühl oder Entspannung führen kann), das eigentliche Ziel, das Entrainment gezielter Frequenzen (6Hz, 8Hz, 10Hz) wird dabei in der Regel jedoch nicht erreicht, sondern lediglich "irgendeine" Form von Dissoziation aufgrund von Verwirrung der Hemispheren. Ist dem Anwender auf diese Weise gedient, hat sicherlich auch diese Art von Anwendung ihre Berechtigung - nutzt der Anwender die Binauralen Beats allerdings mit dem Ziel, eine bestimmte Wirkung damit zu erreichen (bspw. zu therapeutischen Zwecken), kann es sein, dass die Dissoziation ihm eine nicht vorhandene Wirksamkeit vorgaukelt und in Bezug auf seine Ziele keinerlei messbarer Effekt eintritt.

Alternativen zu Binauralen Beats

Binaurale Beats scheinen also nicht die erste Wahl zum Entrainment psychoaktiver Frequenzen zu sein - welche Alternativen bieten sich stattdessen an?

  • Monaurale Beats - diese funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Binaurale Beats (zwei Frequenzen werden kombiniert, um eine stehende Welle zu erzeugen), allerdings werden die Frequenzen in einem Kanal kombiniert und nicht durch die Darbietung zweier Frequenzen auf zwei Ohren erzeugt. So kann dieser Effekt auch Stereo-unabhängig genutzt werden und erzeugt eine präzise stehende Welle mit messbarem Entrainment-Effekt. Man kann in etwas sagen "Monaurale Beats halten was Binaurale Beats versprechen). Monaurale Beats lassen sich auch gut in Musikstücke einbetten.

  • Isochrone Beats - das sind Klangimpulse, die in einer gewünschten Entrainment-Frequenz an- und abschwellen. Sie haben einen intensiven Entrainment-Effekt, sind aber klanglich nicht immer ohne weiteres mit Musik verschmelzbar.

  • Isochrone Klicks - das sind isochrone Beats mit einem "Klick" als Sound-Basis (also ein Klick, der in der gewünschten Frequenz "klickt") - dieser Sound wird von manchen Hörern zwar als nicht allzu angenehm empfunden, zeigt aber mit die höchste Wirkung akustischsten Entrainments am EEG überhaupt.

  • Harmonic Box X ist eine etwas "abenteuerliche" Kombination aus Binauralen und Monauralen Beats. Hier werden 2 stehende Wellen erzeugt, um aus ihnen eine dritte stehende Welle (die dann das Entrainment bewirken soll) zu generieren. EEG-Daten zum Beleg des Entrainment-Effektes liegen uns nicht vor, es ist jedoch zu vermuten, dass die Wirkung der Harmonic Box X eher auf der dissoziierenden Wirkung des von ihr erzeugten "Frequenz-Gewirrs" (die ja durchaus auch angenehm sein kann) beruht als auf konkreten Frequenzen, die im Gehirn stimuliert / aktiviert werden.

Binaurale Beats 10 Hz als Audio zum Download

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